Schulungen

Notfalltraining bedeutet...

... ihr vorhandenes Notfallequipment zu kennen und eine klare Kommunikationsstruktur gepaart mit Handlungssicherheit zu schaffen, bis der Rettungsdienst (✆112)  eintrifft.

 

Unabhängig von der Fachrichtung folgt jede unserer Notfallschulungen einem klaren, bewährten Ablauf. Das sorgt für Struktur, Vergleichbarkeit und einen reibungslosen Trainingsverlauf. Dennoch ist keine Schulung wie die andere, wir passen die Inhalte individuell an die jeweiligen Praxisabläufe, deren medizinischen Schwerpunkt und Bedürfnisse an. Ob Allgemeinmedizin, Internist, HNO, Orthopäde, Kardiologie, Pädiatrie oder Zahnmedizin und viele weitere Fachrichtungen: Jede Fachrichtung hat ihre eigenen Anforderungen und typischen Notfallsituationen. 

 

Ein zentraler Bestandteil bleibt dabei immer die Patientensicherheit. Gerade im Umgang mit Kindernotfällen legen wir besonderen Wert auf sicheres und situationsgerechtes Handeln. Im Umgang mit Kindernotfällen ist ein präzises und sicheres Handeln entscheidend, um Patientenschäden zu vermeiden. Schon kleine Dosierungsfehler können schwerwiegende Folgen haben. Daher trainieren wir gezielt den sicheren Einsatz von Medikamenten mit Hilfsmitteln wie dem Kindernotfalllineal oder der App „Pedihelp“, wobei ich das Lineal ausdrücklich empfehle. So bleibt der Ablauf klar strukturiert, patientensicher und der Inhalt individuell auf dein Praxisteam abgestimmt.

 

Sie müssen keine neuen Strukturen einführen, sondern wir werden Ihre Struktur und Philosophie aufgreifen und gegebenenfalls ergänzen. Wir beziehen Ihren Notfallkoffer/Notfalltasche in die Schulung mit ein*.

 

Wir erarbeiten mit Ihnen und Ihrem Team klare Verhaltensweisen im Umgang mit Notfallpatienten. Unser Ziel ist Ihre Zufriedenheit. Sprechen Sie uns gerne für ein individuelles Angebot oder weitere Informationen an.

 

Effektive Organisation im Team

 

▸Eigene Sicherheit

Umgebung prüfen: keine Gefahren für dich oder andere (z. B. Verkehr, Strom, Rauch, Gewalt). Erst handeln, wenn die Situation sicher ist.

 

▸Lageüberblick verschaffen

Was ist passiert?

Wie viele Betroffene?

Welche Verletzungen oder Symptome erkennst du auf den ersten Blick?

 

▸Hilfe organisieren

Praxisärztin/Praxisarzt rufen.

Notruf 112: Wer ruft an?

Wo ist es passiert?

Was ist passiert?

Wie viele Verletzte?

Warten auf Rückfragen.

Eventuell weitere Hilfe anfordern (innerbetrieblich, Rettungsdienst, Arzt, Feuerwehr).

 

▸Weitere Organisation

Aufgaben verteilen (wenn mehrere Helfer da sind).

Material anfordern (Notfallkoffer, Defibrillator, Sauerstoff etc.).

Zugang und Zufahrt für den Rettungsdienst sichern.

Angehörige oder Vorgesetzte informieren.

 

Kommunikation im Notfall klar, präzise, fehlerfrei

 

▸Klare Sprache:

Kurze, einfache Sätze.

Keine Fachbegriffe, wenn das Team sie nicht sicher beherrscht.

Nur eine Information pro Satz.

 

▸Direkte Ansprache:

Namen verwenden („Anna, bitte hole den Notfallkoffer!“).

Keine ungerichteten Aufträge („Kann mal jemand...“).

Blickkontakt oder bestätigendes Nicken bei Übergabe.

 

▸Rückmeldung („Closed Loop“):

Auftrag wird wiederholt:
„O2 aufdrehen – verstanden, Sauerstoff läuft.“

So wird Missverständnissen vorgebeugt.

 

▸Offene Fehlerkultur:

Nachfragen ist erlaubt und erwünscht („Meinst du 5 oder 15 mg?“).

Korrigieren ohne Vorwurf, sachlich bleiben.

 

▸Strukturierte Übergabe:

Nach festem Schema (z. B. ISBAR oder SAMPLER*1).

Keine gleichzeitigen Gespräche, nur eine Person spricht.

6. Nonverbale Kommunikation beachten:

Körperhaltung, Gestik, Tonfall, alles beeinflusst die Teamdynamik.

 

*1 Zum ISBAR oder SAMPLER werden der Klinik zugeortet und sind nicht im praxisalltag zu sehen.  

▸Atemnot, COPD, Asthma, Lungenödem

 

Atemnot zählt zu den häufigsten und bedrohlichsten Notfällen. In der Schulung werden COPD, Asthma bronchiale und das Lungenödem gezielt besprochen. Die Teilnehmenden lernen, Symptome richtig zu deuten und Maßnahmen strukturiert einzuleiten. Ziel ist ein sicheres, ruhiges und abgestimmtes Handeln im Team.

 ▸ACS, Herzinfarkt, Herzstillstand, Kammerflimmern

 

Im Themenblock Kardiologie geht es um akute Herz-Kreislauf-Notfälle wie ACS, Herzinfarkt, Herzstillstand und Kammerflimmern. Die Teilnehmenden lernen, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und nach aktuellen Leitlinien zu handeln. Neben der richtigen Diagnostik steht das strukturierte Vorgehen nach dem cABCDE-Schema und der sicheren Reanimation im Mittelpunkt. Ziel ist es, im Notfall schnell, koordiniert und sicher lebensrettende Maßnahmen einzuleiten.

▸Schlaganfall, Krampfanfall, Diabetes

 

Im Bereich Neurologie werden Notfälle wie Schlaganfall, Krampfanfall und diabetische Entgleisungen behandelt. Die Schulung vermittelt, wie typische Symptome sicher erkannt und zeitkritische Entscheidungen getroffen werden. Im Fokus steht das strukturierte Vorgehen von der ersten Einschätzung bis zur Übergabe an den Rettungsdienst. Ziel ist, neurologische Notfälle früh zu erkennen und Komplikationen durch rasches, gezieltes Handeln zu vermeiden.

▸Hypoglykämie, Synkope, (Stoffwechselstörungen*1)

 

Im Abschnitt Internistische Notfälle stehen Hypoglykämie, Synkope und (Stoffwechselstörungen) im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden lernen, Warnzeichen richtig zu deuten und lebensbedrohliche Verläufe früh zu erkennen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Stabilisierung der Vitalfunktionen und dem sicheren Handeln unter Zeitdruck. 

 

*1 Zum Themenbereich der Stoffwechselstörungen gehören viele weitere Ursachen und Krankheitsbilder. Im Rahmen der Schulung wird jedoch der Diabetes mellitus mit seinen akuten Entgleisungen im Mittelpunkt stehen. Respiratorische Störungen werden ergänzend am Rande besprochen.